Schwerte. [Blickwinkel 17.9.2017] Zehn Stunden Musik, Theater, Tanzvorführungen, dazu viele Infostände und tagsüber viel Sonnenschein bescherten den Veranstaltern, dem Schwerter Bündnis gegen Rechts, von „Schwerte – Demokratisch und Bunt“ eine recht große Besucherschar auf dem Bolzplatz an der Liethstraße.
Viele Schwerter Unternehmen, die Sparkasse, Parteien, Gewerkschaften, Institutionen oder Privatpersonen haben mit ihren Spenden dazu beigetragen, mit dieser Veranstaltung ein Zeichen gegen Rechts in Schwerte zu setzen. Zudem wurde das Bündnis von Amnesty International, Faktor Ruhr, der Gewalt Akademie Villigst dem , „Pojekt gegen Kinderarmut“, der Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen, IG Metall, Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW, Sülemanye, Diynet Moschee, dem Integrationsrat, den Landfrauen, dem Verein türkischer Elternbund, Kunterbunt, Peta Zwei, Mainmix, dem Boxer-Klub Schwerte, der Rohrmeisterei, und Pfarrer Fritz-Günter Held unterstützt.
„Wir haben ein rundes Ding abgeliefert.“
Die finanzielle Unterstützung war die eine Sache. Doch letztendlich möglich wurde diese Veranstaltung nur durch die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die neben Beruf und Schule im Vorfeld an der Organisation mitgearbeitet haben und am Samstag quasi rund um die Uhr im Hintergrund zum Gelingen des Festes beigetragen haben, betonte Jennifer Petroll vom Schwerter Bündnis gegen Rechts: „Wir haben ein rundes Ding abgeliefert.“ Die Sprecherin vom Bündnis, Ursula Meise, fügt hinzu: „Und das, obwohl wir absolute Laien auf dem Gebiet von Veranstaltungen sind“, sagt Ursula Meise.
Ein „rundes Ding“ haben auch die vielen Musikerinnen, Musiker, Theaterleute und Tanzgruppen abgeliefert. Insgesamt 20 Gruppen, die eng getaktet das Bühnenprogramm gestalteten – und der Zeitplan wurde eingehalten. Da traf das Schwerter Seniorentheater auf Post Punk, die Trommelgruppe auf Gospel, der Circus Refugi auf die Bigband der Musikschule oder italienische Musik, Chansons, Folk auf Akustik Pop – es war für jeden Geschmack etwas dabei. „Den krönenden Abschluss setzten Theo Spanke und dann Stefan Bauer mit Daniel Schlep und ihrem neuen Projekt „Stefan Bauer vs The Panic Postman, die dem Publikum noch einmal so richtig einheizten“, ist Petrolls Fazit.
Das Schwerter Bündnis gegen Rechts, die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, Sponsoren und Künstlerinnen und Künstler haben mit der gelungenen Veranstaltung gegen Fremdenfeindlichkeit, für Demokratie, Toleranz ein eindrucksvolles Zeichen für ein buntes, friedliches Schwerte gesetzt.
Schwerte. [Blickwinkel, 10.11.2017] In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen – auch die in der Großen Marktstraße in Schwerte. Daran erinnerten die Schwerter Friedensinitiative, die katholische Friedensbewegung Pax Christi, die Oekumene-Arbeit und der Arbeitskreis „Gegen Rechts“am Donnerstag auf der traditionellen Mahn- und Gedenkfeier direkt am Denkmal. Zahlreiche Menschen hatten sich dort versammelt. Pfarrer Fritz-Günter Held unterstrich die Wichtigkeit, „braune Verbrecher durch Engagement und Transparenz in ihre Schranken zu weisen“. In einem Akt der Stille verlas Pfarrer Wawrzinek Namen deportierter und ermordeter Juden aus Schwerte. Die Ansprache hielt Tom Damm, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte. Das Grauen von damals dürfe nie wieder passieren, „deshalb dürfen wir uns der Vergegenwärtigung nicht entziehen“.
Im Anschluss an die Feier in der Großen Marktstraße sprach die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Meise im Gemeindezentrum St. Viktor ein Grußwort für die Stadt. Aktualisierte Spielszenen unter Leitung der Theaterpädagogin Gerlinde Heinrich machten die schreckliche Situation bedrängter Menschen erfahrbar. Kirchenmusikerin Wakako Yamanaga hatte die Mahn- und Gedenkfeier musikalisch gestaltet.
Schwerte. [Blickwinkel, 24.1.2017] Ohne Zwischenfälle endete am Dienstagabend der Auftakt der AfD in den Ruhrgebietswahlkampf im Bürgersaal des Rathauses und die Veranstaltung des Schwerter Bündnisses gegen Rechts draußen vor den Türen des Rathauses. Der Versuch der Antifa-Bewegung, Einlass zu finden in den Bürgersaal, scheiterte am Einsatz der Polizei. Rund 200 Einsatzkräfte der Kreispolizeibehörde und der Bereitschaftspolizei hatten die beiden Veranstaltungen gesichert und im Laufe des Abends dafür sogar die Hastingsallee gesperrt. Selbst Landrat Michael Makiolla war nach Schwerte gekommen; er ist oberster Dienstherr der Polizei im Kreis Unna.
Die Freiheit ist ein hohes Gut
Draußen vor den Toren des Rathauses drängten sich die Menschen, um das Bündnis gegen Rechts in seiner Gegenveranstaltung zu unterstützen. Zwischen 400 und 500 waren gekommen, um das Motto des Bündnisses zu stützen: „Unsere Alternative ist bunt“. Ein buntes Programm mit Wortbeiträgen und Musik von „The Gabrowskis“, „Tricky Woo“ und Astrid Hoffmann“, die den „Rahmen für einen schönen Abend mit Freunden und Humanisten“ bilden sollen. Jennifer Petroll vom Bündnis gegen Rechts forderte ein Eintreten für die Demokratie und Wehrhaftigkeit gegen das Erstarken rechter Kräfte. Freiheit sei in Deutschland ein hohes Gut. „Vorurteile müssen abgebaut werden, wir müssen sehen, wie wir ins Gespräch kommen“, sagt sie.
„Es war eine wunderbare Veranstaltung mit ganz vielen verschiedenen Menschen und verschiedener Musik“, erklärte Jennifer Petroll. „Alle sind sich begegnet, es war friedlich, es war einfach großartig“.