In Schwerte leben fast 48.000 Menschen aus 99 Nationen friedlich in gegenseitigem Respekt zusammen. Angesichts der vielfältigen Wurzeln und Traditionen dieser Menschen sind Verständnis, Toleranz und Offenheit im alltäglichen Umgang miteinander unverzichtbar.

Schwerte gegen rechts

Mit großer Sorge nehmen wir jedoch zur Kenntnis, dass es seit einigen Jahren in unserer Stadt, in unserem Kreis, in unseren Nachbarstädten den Versuch von Rechtsextremen gibt, das friedliche Miteinander der Menschen massiv zu stören und in Frage zu stellen. Regelmäßige Aufmärsche der ewig Gestrigen in Dortmund, permanente und perfide Einschüchterungsversuche von Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, gewalttätige Übergriffe wie am 1. Mai 2009 in Dortmund, Schmierereien rechter Parolen in der Schwerter Agnes-Miegel-Straße oder aber der geheim gehaltene Aufmarsch von Neonazis am Schwerter Bahnhof Anfang September 2011 verdeutlichen, dass unserer Gemeinschaft Gefahr droht.

Zivilcourage zeigen

Deshalb ist es umso wichtiger zu zeigen, dass wir als Gesellschaft, wir als Bürger der Stadt das Treiben der Rechtsextremen nicht dulden werden und bereit sind, ihnen mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln entgegen zu treten. Wir wollen ein tolerantes und weltoffenes Schwerte, in dem Menschen unterschiedlichster Überzeugungen und unterschiedlichster Herkunft und Lebensweise friedlich zusammen leben. Fremde sind bei uns Gäste, Fremde sind bei uns Freunde.

Aus der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte resultiert eine besondere Verantwortung, wachsam zu sein. Wachsam gegenüber jeglichen Bestrebungen, das verbrecherische System der Nationalsozialisten zu relativieren oder zu negieren.

Aus der Geschichte lernen

Auch Schwerte hat eine dunkle Vergangenheit. Das Außenlager Buchenwald in Schwerte-Ost ist ein erschreckendes Zeugnis dieser Zeit. Wir wollen nie wieder, dass Fremde und Andersdenkende, Andershandelnde, Andersgläubige oder Anderslebende um ihre Freiheit, um ihr Leben fürchten müssen. Wir wollen in einer Stadt der Vielfalt, der Toleranz, des Miteinanders leben. Diese Werte legen die Basis unserer Gemeinschaft. Wer rechtsextrem handelt oder wählt, verlässt diesen Grundkonsens unserer Gesellschaft.

Wir wollen dokumentieren, dass wir als Stadt auf alle rechtsextremen Umtriebe reagieren werden. Wir sind wachsam. Denn das Erscheinungsbild und die Strategie der Rechtsextremen haben sich geändert. Sie engagieren sich in Schulen und Sportvereinen oder Verbände und versuchen so in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen. Inzwischen verfügen die Rechtsextremen über geschulte Kader, die perfide Strategien entwickeln, ihre durch Hass und Intoleranz geprägten Ideen zu kommunizieren.

Bürger gegen Rechts

Die sich im Bündnis gegen Rechts zusammengefundenen Bürger der Stadt Schwerte, seien es Mitglieder unterschiedlicher Parteien, Organisationen, Vereine, Verbände oder Einzelpersonen versprechen, gegen diese neue Qualität rechtsradikaler Bedrohung aufzustehen und mit aller Stärke und an jeder möglichen Stelle gegen die dumpfen Parolen rechter Populisten einzuschreiten.